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    19:30 – 21.00 Uhr
    kleiner Kunstrasen/Rasenplatz

Mit vollem Körpereinsatz
Wenn „alte Herren“ Fußball spielen

Sport ist gesund. Dieser Grundsatz gilt allerdings nicht für alle Sportarten und auch nicht für jeden Menschen. Vor allem kickende Männer über 32 müssen aufpassen.
Wenn Männer im gesetzten Alter ihre Bäuche in zu enge Shirts zwängen, um am Wochenende im Zweikampf um einen Ball alles aus sich herauszuholen, dann ist das Altherren-Fußball. Wie sich Fußball in der Altersklasse 32 plus auf die Gesundheit und Fitness der Männer auswirkt, haben Forscher erstmals unter die Lupe genommen.
Sport hält fit und gesund, aber wer sich bewegt, hat bei einigen Sportarten ein höheres Verletzungsrisiko als Bewegungsmuffel, so die Studie.
In ihrer ersten Untersuchung schaute sich das Team um Tim Meyer, Professor für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft, an, wie sehr sich die Männer bei einem Spiel belasten. Sie maßen unter anderem die Herzfrequenz von insgesamt 100 Spielern. Das Durchschnittsalter der Männer betrug 47 Jahre. Dabei stellten die Sportwissenschaftler fest, dass sich die älteren Herren beim Spiel ziemlich verausgabten, denn die Herzfrequenz erreichte bei vielen fast 100 Prozent der maximalen Frequenz. Diese wurde vorher mit einem sportmedizinischen Test ermittelt.
Diese Tatsache an sich ist zwar noch nicht bedenklich. Sie könnte unter bestimmten Umständen jedoch extreme gesundheitliche Auswirkungen haben. Etwa wenn ein Spieler mit einer unentdeckten Herzschädigung seinem Körper derart viel abverlangt, könnte das böse enden. Gerade ältere Männer sind eine Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in sehr seltenen Fällen auch zum plötzlichen Herztod führen können. „Daher empfehlen wir für die Ü-Fußballer regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen“, betont Meyer.

Verletzungsgefahr wie bei den Profis

In der zweiten Studie untersuchten die Forscher das Verletzungsrisiko der älteren Fußballer. Dafür überwachten sie 265 Spieler über 7000 Spiel- und Trainingsstunden. Das Durchschnittsalter der Männer lag bei etwas über 44 Jahren. Obwohl man eigentlich annehmen könnte, dass die Verletzungsgefahr wegen der niedrigeren Dynamik im Spiel der Amateure geringer ist, lag sie mit 12,4 Verletzungen pro 1000 Spiel- und Trainingsstunden im selben Bereich wie bei den Profispielern. Über den Grund können die Forscher nur Vermutungen anstellen: Bänder, Muskeln und Sehnen verlieren mit dem Alter an Widerstandsfähigkeit und die Fitness im Vergleich zu Profispielern ist bei den älteren Herren um einiges geringer.
Vorbeugende und etablierte Maßnahmen zu Beginn des Trainings haben im Amateurbereich offenbar keinen Effekt auf die Verletzungsgefahr. Das liege vor allem daran, dass die meisten Hobbyspieler nicht mehr als einmal pro Woche trainierten und gelegentlich an den Wochenenden sich mit anderen Mannschaften im Spiel verglichen, fassen die Forscher zusammen. Für diese Spieler müssten deshalb andere Präventionsprogramme entwickelt werden.
Wer nun denkt, dass er dem Risiko aus dem Weg gehen könnte, indem er künftig den Torwart gibt, könnte sich verrechnet haben. Zwar dürfte die Belastung fürs Herz-Kreislauf-System bei Torhütern tatsächlich geringer sein als bei Feldspielern. Dafür sind sie mit 16,0 Verletzungen pro 1000 Stunden aber vor Stürmern (15,9 Verletzungen), Abwehrspielern (11,5 Verletzungen) und Mittelfeldspielern (11,2 Verletzungen) am anfälligsten.

Quelle: n-tv.de, jaz